Warum vegan?

Es gibt so viele viele Gründe, die fürs vegane Leben sprechen.
Hier einige, die ich sehr überzeugend und anschaulich finde.

Sherrys vegane Gründe

Bücher zum Thema:
Vegan! von Marc Pierschel
Tiere essen von Jonathan Safran Foer
Skinny Bitch von Rory Freedman
uvm.

Und auch einige meiner persönlichen Gründe:

Der ganz einfache Grund: Es ist möglich sich ohne tierische Produkte zu ernähren und mit einem vergleichsweise kleinen Aufwand auch in anderen Lebensbereichen (Kosmetika/Kleidung) darauf zu achten nur pflanzlich oder künstlich hergestellte Produkte zu kaufen.

Der ökologische Aspekt, es ist bewiesen, dass eine rein pflanzliche Ernährung viel weniger Emissionen verursacht als eine, die tierische Produkte mit einschliesst (klick). 
Verglichen zur persönlichen Mobilität beispielsweise sind die Emissionen, die bei der Herstellung von Lebensmitteln (v.a. Nutztierhaltung) entstehen viel höher.
Ausserdem zerstört die Fischerei die Unterwasserwelt. Unsere Meere sind überfischt, doch anstatt weniger zu fischen, wird immer mehr gefischt, die Nachfrage bestimmt das Angebot. Wenn die Nachfrage steigt und das Profitdenken grösser ist als der nachhaltige Gedanke, wird munter weitergefischt. Ich denke, das Profitdenken der Nutztierindustrie trägt so extrem stark dazu bei die Umwelt zu zerstören, dass ich das nicht mehr unterstützen möchte.
Die Umweltzerstörung zeigt sich ausserdem in den riesigen Tierfarmen, die es in vielen Ländern der EU und auch in Nordamerika gibt. Dort werden tausende Tiere auf extrem engen Raum gehalten, das verursacht eine enorme Menge an Ausscheidungen (Scheisse), die schlussendlich in Flüsse gerät und dort ganze Fischpopulationen ausrottet. Auch entstehen dabei Emissionen, wie Methangas, was deutlich mehr zur Erderwärmung beiträgt als bsp. CO2 was vorallem im Personenverkehrt entsteht.

(Massen)tierhaltung ist grausam und unnatürlich. Auch wenn uns Werbung und Propaganda etwas anderes vormachen wollen. Rinder, Schweine und Masthähnchen werden in kleinsten, dunklen Ställen gehalten.
Die Milch die getrunken wird, kommt nicht von der Alm sondern aus Massentierhaltungen. Milchkühe geben nicht einfach so Milch, zuerst müssen sie geschwängert werden und sobald das Kälbchen da ist wird es der Mutter weggenommen, damit der Mensch die Milch nehmen kann und das Kälbchen irgendeinen billigen Ersatz für Muttermilch bekommt. Fleisch macht nicht gross und stark, der Mensch kann sein Eiweiss auch aus pflanzlichen Quellen beziehen.
Hühner legen Eier zur Fortpflanzung, werden die Eier den Hennen weggenommen legen sie noch mehr Eier. Das ist nicht mehr natürlich. Die hochgezüchteten Legehennen legen um die 300 Eier im Jahr, das ist für sie so anstrengend, dass sie schon nach 1-2 Jahren "ausgedient" haben und getötet werden, ihre Knochen sind dann schon sehr schwach, oft entwickeln sie in den engen Ställen Verhaltensstörungen. Der Nachschub an neuen Legehennen wird ausgebrütet und die männlichen Küken, die ja bekanntlich keine Eier legen werden aussortiert und noch am ersten Tag nach ihrer Geburt vergast oder geschreddert (Beitrag des SRF dazu). Alleine in Europa liegt die Zahl dieser Hähne im dreistelligen Millionenbereich(!) jährlich.
Hühner leben von der Geburt bis zur Schlachtung in einem riesigen Stall. Riesig darum, weil da tausende Hühner, dicht an dicht gedrängt drin sind, nicht weil sie so viel Platz haben. So verbringen sie den Monat von der Geburt bis zur Schlachtung ohne Tageslicht, in den Ställen wird ihnen mit Kunstlicht Tag und Nacht vorgespielt, am besten so, dass sie möglichst schnell viel fressen und dadurch extrem wachsen. Durch das enorm schnelle Wachstum können sich ihre Knochen nicht richtig entwickeln, oft können sie weder richtig gehen noch stehen. Viele verdursten kläglich. Die Ställe in denen sie leben werden während ihrer Aufzucht nicht gemistet, das führt dazu, dass sie in ihren eigenen Exkrementen rumliegen. Schnell kommt es zu Infektionen und weil es schwer ist aus tausenden Hühnern das eine kranke rauszusuchen bekommen einfach mal alle das Antibiotika gegen die Krankheit (aktueller Beitrag dazu).
Dazu kommt die Tatsache, dass Fleisch totes Tier ist und somit auch geschlachtet/getötet werden muss. Darum geht es zum Beispiel hier. Die Transporte zum Schlachthof sind für die Tiere so anstrengend (da langer Weg/kein Wasser/kein Platz/kein Fressen), dass viele den Stress nicht überleben. 

Für mein persönliches Wohl und mein Gewissen. Ich möchte nicht, dass für mich Lebewesen leiden und ausgebeutet werden, wenn es auch anders möglich ist. Ich möchte kein mit Antibiotika und Hormonen vollgepumptes Fleisch essen. Es ist total widerwärtig, wenn man liest wie gruslig die Tiere gehalten werden, wie oft sie infiziert mit irgendwelchen Viren sind, wie lasch die Gesundheitsbestimmungen für Fleisch sind.
Ich möchte kein Stück Leid auf dem Teller haben. Ich möchte keinem Kälbchen die Milch wegtrinken. Ich brauche keine Eier für meinen Kuchen.

Ich fühle mich gut, Veganismus ist ist lecker und umsetzbar (auch wenn ich für mich noch längst nicht so weit bin, wie ich gerne wäre).

Aber das ist doch eine so grosse Einschränkung?
Nein, es ist zwar eine Einschränkung aber sie geschieht auf völlig freiwilliger Basis und wird darum von mir nicht als solche angesehen. Dann kann ich nun also von 1'000 Joghurtsorten "nur" noch 50 Sorten essen? Das reicht doch trotzdem für mein Müsli (welcher normale Mensch isst mehr als 50 Sorten Joghurt?).
Auch wenn es eine Einschränkung ist, die Einschränkung passiert auf einem solchen hohen Niveau, was wir uns eindeutig leisten können in der heutigen Welt. Es ist möglich!
"Nur" noch 5 von 100 Mascaras oder 50 von 1'000 Shampoos? Seitan anstatt Fleisch, Tofu in der Gemüsepfanne, "nur" noch Falafel beim Dönermann, 20 verschiedene Sorten Getreidemilch anstatt Kuhmilch. Toller Kuchen und Muffins ohne Eier? 

Ja bitte!

Mir persönlich hat die "Einschränkung" auch geholfen. Ich werde nicht mehr so schnell beim Schokoriegel an der Supermarktkasse schwach (oder besser gesagt, gar nicht mehr ;D). Im Restaurant weiss ich schon nach 2-3 Minuten, was ich nehme. Essen unterwegs ist meist gesünder, da hierzulande die veganen Fastfood-Optionen (noch?) nicht gerade riesig sind ;). Ich höre viel mehr auf mein Bauchgefühl, vorher ass ich oft aus Lust heraus den Muffin, den Schokoriegel, wasauchimmer - einfach weil es verfügbar war (ohne, dass ich wirklich hungrig war).
Und wenn ich dann die Wahl habe, weil wir an einem sehr veganfreundlichen Ort sind bin ich zwar immer ein wenig überfordert. Aber es macht so einen Spass im Hiltl, Tibits oder Samses essen zu gehen!
Ich habe gelernt Werbung kritischer zu betrachten. Ich möchte fast behaupten ich bin durch den Veganismus weniger "konsumfreudig" geworden, das ganze aber im für mich sehr positiven Rahmen.
Ich habe angefangen Sport zu machen, zuerst Pilates dann Yoga mittlerweile versuche ich mich im Joggen. Ich habe meine Freude fürs Kochen entdeckt und die Liebe zum Backen beibehalten. Ich esse mit Genuss und lerne immer mehr neue Lebensmittel kennen.
Das waren bei mir einige Nebeneffekte, die der Veganismus gebracht hat.
Muss natürlich aber nicht so sein ;D.

Definition von vegan.ch.
Veganismus ist nicht Perfektionismus

Die Vielfalt der Anwendungen tierlicher Produkte verleitet zur Ansicht, dass es gar nicht möglich sei, konsequent vegan zu leben. Der Veganismus hat jedoch nicht den Anspruch auf Perfektion, sondern verfolgt das Ziel, so wenig Leid, Zerstörung und Tod wie nur möglich zu verursachen. Für die allermeisten Tierprodukte besteht keinerlei Notwendigkeit, diese zu konsumieren. Entweder sind es Dinge, auf deren Konsum ohne Einbusse der Lebensqualität ganz verzichtet werden kann oder es gibt gleichwertige Alternativen auf synthetischer oder pflanzlicher Basis.

Ausserdem noch einige Links, die hilfreich sind:

vegane Ernährungspyramide von Peta
meatME Infos zu Fleisch usw. eigentlich viel zu hübsch dargestellt
Vegankit Gute Übersicht über die Aspekte des Veganismus (Englisch)
Vegan in 11 Schritten Tutorial von Illith wie man in 11 einfachen Schritten vegan wird

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